Samstag, 21. Februar 2009

Fast schon wieder daheim...




Aufregende Tage mit so vielen Eindruecken liegen hinter uns. Wir haben Jazz und Blues auf offener Strasse in der Sonne und in der Nacht gehoert, dem Zauberer am Mississippiunfer zugesehen, wahnsinnig viel Englisch - Konversation getrieben und nun gibts zwei Tage noch zum Ausruhen und zum Abschied. Hier in Tuscaloosa ist schon fast ein wenig Heimat nach all der Fremde um uns in diesem riesigen Land. Mehr als mal kurz einen Eindruck bekommen, war es nicht, doch so intensiv und es waere so schoen, wieder hier sein zu koennen. Mit den Kindern mache ich einen Samstag - Vormittag - Ausflug zum Tuscaloosa - Lake, einen Abstecher zu Barns&Noble, wo man Kaffee trinken und Buecher kucken kann. Man darf auch was kaufen. Fuer die Kinder ist es schoen dort. Und auch hier wieder so eine grosse Freundlichkeit wie wir sie in unserem etwas unterkuehlten Deutschland nicht so oft finden. Frieda ist in der Zeit so sehr gewachsen - ich glaube, vor allem im Innern...

New Orleans


Bild oben: Preschool in der Presbyterianischen Kirche in Tuscaloosa
N.O. liegt - wie alle messerscharf aus den einschlaegigen Kartenwerken entnehmen koennen - mitten in einer Sumpflandschaft. Am suedlichsten Ende muss immerwaehrend Wasser gepumpt werden, weil der Meeresspiegel hoeher liegt als die Stadt selbst. Faehrt man auf die Stadt auf der Interstate 10 zu, dann liegt vor dem Anreisenden eine riesige Flaeche an Haeusern, eng aneinander gedraengt und ueberspannt von riesigen Brueckenwerken. Mich ergreift schon ein wenig Aengstlichkeit angesichts der Fuelle von Stadt. Finde ich den Weg zu dem Platz, an dem ich unser Bett finden werde? Alles ist jedoch ganz einfach, gut ausgeschildert und im Welcome - Center finden sich die ersten und guten Informationen. Touristen duerfen eh nur einige ausgewaehlte Bezirke betreten. Alles andere waere zu gefaehrlich. So ist es gut, dass wir unser Hotel schon im Vorfeld gebucht haben. (Jetzt muesst Ihr Euch angesichts des nicht mehr vorhandenen Bildmaterials einfach mal einige Fotos folgender Art vorstelllen: Frieda in der Lobby des Hotels umgeben von Glitzer und unendlich vielen Lampen, eine nette Suite mit grossem Bett, zwei TV... ) Es gibt Hotelboys und ich frage mich: Was gibt man hier fuer Trinkgelder? Das Hotel ist gut und teuer, doch waehrend der immerwaehrenden Faschingsfeiern ist kaum eine preiswerte Alternative zu finden.
www.mardigrasneworleans.com

zwei Tage am Strand


Wir haben so ein Glueck! Das Wetter ist wunderbar. Wellen sind am ersten Tag sanft und man kann das Wasser geniessen. Wir sehen Pelikane, die sich im Wasser tummeln. Frieda kann spielen und Muscheln sammeln. Man findet die Knochenreste von grossen Seesternen, die fast wie Versteinerungen aussehen. Im Sommer ist hier sicher der Teufel los. Wenn tatsaechlich alle Buden und Laeden und Restaurants geoeffnet und auch Kundschaft haben, dann kann man sicher nicht treten vor Menschen, dazu die Wassersportler und die viele Boote von klein bis riesig protzig. Am Tag unserer Weiterreise verabschieden wir uns vom Meer. Der Wind ist viel staerker geworden und die Luft ist voller Sand, auch sehr rauh aber warm. Ein netter Angler ist am Strand - wir sprechen kurz. Er hatte auch ein schoenes Foto von uns beiden gemacht mit windzerzausten Haaren.

Pensacola Beach


Das Meer ist azurblau, bald schon kitschig. Der Strand weiss wie ich ihn noch nie sah. Kaum Menschen in dieser Jahreszeit. Ich habe fuer unseren Aufenthalt die Golf Breeze vorgelagerte Insel ausgewaehlt. Eine riesige Brueckenkonstruktion fuehrt uns dort hin, mehrer Meilen lang. (Jetzt kommen mir fast die Traenen ueber den Verlust meiner Bilder...) Ihr muesstet diese Wunderwerke der Brueckenbaukunst sehen! Eben alles gigantisch amerikanisch. Die Kuestenlinien sind unwirtlich in der Vegetation, rauh und fast schon uncharmant.

Alabama und weiter

Die lange Fahrt bis in den Sueden zog sich schon sehr in die Laenge. Alabama ist ein flaches, manchmal huegeliges Land. Ewig weite Strecken Wald, Wald und Wald. Sehr gleichmaessig und nur unterbrochen von wenigen Haeusern, die oft sehr bescheiden anmuten. Es gibt viele sumpfige Gegenden, die man sicher nicht betreten kann. Die Strassen ziehen sich schnurgerade, ploetzlich mal eine Kirche oder eine Tankstelle, auch ein Motel, keinen Menschen zu Fuss. Einsam manchmal. Pferde und Kuehe gibts auch allenthalben. Baumwollfelder habe ich an der Strasse jedenfalls nicht bemerkt. Die Waelder sind eine Mischung aus Schlingpflanzen, abgestorbenen Baumresten, Pinien, fremden Laubbaeumen. Vor Pensacola ueberfahren wir die Grenze nach Florida. Scheint hier die Sonne heller? Es scheint mir fast so. Die Strassen sind besser und bald schon sehen wir das Meer. Riesige Bruecken spannen sich ueber die Gewaesser.

Besitzerwechsel


Es ist zum Heulen... keine Bilder fuer Euch und fuer mich als Erinnerung! Mein Fotoapparat musste leider einen Besitzerwechsel vornehmen. Bis in die letzten Abendstunden des letzten Tages meiner Suedstaatentour ist er mir erhalten geblieben und dann beschloss doch offensichtlich jemand im Gewuehle, dass der Apparat bei ihm sehr viel besser aufgehoben sein. Nun gibts Worte und keine Bilder.

Dienstag, 17. Februar 2009

Mal kurz ohne Bilder

Von Frieda: Lieber Papa, ich schenk Dir einen Gruss von mir. Ich komme bald wieder. Ich war beim Meer und am Strand. Ich habe dort lange gespielt. Wir waren im Zoo und wir haben dort Tiger gesehen und Leoparden. Gerade waren wir essen. Ich habe Nudeln mit Tomatensouce (Wie immer!) gegessen und Mama viel Salat. Auf dem Wasser haben wir heute Pelikane gesehen. Liebe Gruesse an Konrad, an Kilian und Umberto und an meinen lieben Klemens. Auch an Christine und Kathleen und Emma. Deine Frieda

So, das war der kurze Brief von Frieda. Es gibt hier kaum Postkarten zu kaufen. Man schreibt offensichtlich nicht?! So sind wir auf Suche nach einer Karte fuer so manche Leute, die wir gern begluecken wuerden, doch das erweist sich als schwierig. Die Kernaufgaben haben wir allerdings schon in Tuscaloosa erledigt (Opa und die Jungs...)
Mit Kindern reisen, fordert wohl manche Nerven, aber es lehrt auch ein langsameres Tempo. Ich muss verweilen und Spielpausen einlegen, tausend Fragen beantworten und einfach laengere Zeiten einplanen.
Die Natur zeigt sich hier sehr sproede. Es ist kein liebliches Land, vielmehr gezeichnet von merkwuerdigen Eichenurwaeldern und tornadogequaelten weiteren suedlaendischen Gewaechsen. Unsere Fahrt hier nach Pensacola Beach ging meilenweit durch sehr armes und wenig besiedeltes Land. Viele sehr arme und fast verwahrloste Anwesen, kleine Landwirtschaft offensichtlich - Obstanbau und Holzwirtschaft. Hier an der Kueste von Florida riecht natuerlich alles nach Reichtum, doch es gibt auch die anderen Seiten... Sehenswuerdigkeiten muss man suchen hinter zahlreichen Malls und Tankstellen. Schoen ist das Naturreservat entlang der Kueste von Golf Breeze. Es gibt eine Reservatsverwaltung und ein Informationszentrum. Wir haben es besucht und einen recht interessanten Film gesehen. Am Strand sind wir so gut wie allein und nutzten die schoenen Strandliegen mit Windschutzz. Auf dem Wasser tummelten sich vor unseren Augen die Pelikane. Der oeffentliche Zoo ist gut gemeint...
Unser Motelzimmer ist sehr schoen. Zweimal Kingsize Bett. Super Klasse und fuer die Gegend preiswert im Days Inn - eine vergleichsweise kleine Privatwirtschaft.
Frieda ist sehr lieb und verstaendnisvoll. Gestern nur ein kleiner Austicker, der so viel Geschrei aus ihrem Mund hervor brachte, dass ich dachte, die Nachbarn wuerden sicher gleich den Sherriff benachrichtigen. Oje. wie bekommt man ein hysterisches KInd zum Schweigen und kann dann noch der Polizei erklaeren, dass man sehr nichts dafuer kann, lediglich einen Versuch zum Haarewaschen unternahm und im Ergebnis ein schreiendes nackendes Kind unter dem Tisch im Hotelzimmer sitzt. Heute war alles wieder gut.
Nun koennen wir leider keine Bilder mitschicken, da der PC in der Motel-Lobby solcherlei Uebertragungsversuche nicht zulaesst.
Allen, die das lesen, liebe Gruesse aus der Ferne.